Wann hat es ein Ende?
Diese Frage stellen sich viele Sparer insgeheim. Weiter sind keine klaren Anzeichen am Anlagehorizont erkennbar, dass in naher Zukunft die Flut des billigen Geldes ein Ende haben wird. Die Europäische Zentralbank greift weiter den Banken und der europäischen Wirtschaft unter die Arme, indem sie Anleihen in Milliardenhöhe aufkauft und somit billiges Geld auf den Markt bringt. Experten, wie der Ökonom Max Otte, warnen vor den Folgen dieser Zinspolitik. Nicht nur Millionen an Sparern sind die großen Verlierer, wenn es um Sparbuch, Tagesgeld und vor allem Lebensversicherungen geht. Es droht auch eine gigantische Blase zu platzen, zum Beispiel auf dem Immobilienmarkt. Noch dazu lebt die Welt auf einem gewaltigen Schuldenberg, welcher mehr als 200 Billionen Dollar hoch ist. Vor Jahrzehnten war es für den Sparer noch einfacher, sein Geld anzulegen in einfach verständliche und zugleich sichere, aber lukrative Geldanlagen. Heutzutage muss er sich schon mehr Gedanken machen.
Die aktuellen Sparzinsen
Wie steht es um die aktuellen Sparzinsen im österreichischen Raum? Zunächst wird der Blick auf die täglich fälligen Einlagen geworfen. Auf Platz 1 befindet sich Kommunalkredit Austria. Neukunden erhalten in den ersten vier Monaten 1,11 Prozent, danach 0,51 Prozent. Allerdings haben diese Konditionen einen großen Haken. Es müssen mindestens 10000 Euro angelegt werden, um von diesen Zinssätzen zu profitieren. Liegt der Betrag, auch wenn Sie Neukunde sind, unterhalb der 10000-Eurogrenze, müssen Sie sich mit 0,31 Prozent begnügen. Als nächstes sei auf die Dadat-Bank verwiesen. Neukunden bekommen in den ersten vier Monaten einen Prozent Zinsen, wenn der Betrag nicht über 50000 Euro liegt. Der Bestandskundenzins liegt aktuell bei 0,2 Prozent. Die Kontoführung ist natürlich kostenlos. Die maximale Einlagenhöhe beträgt 250000 Euro. Zu guter Letzt sei noch die Addiko Bank erwähnt. Zwar erhalten Sie momentan noch 0,9 Prozent, doch ab dem 16.11 wird der Zinssatz auf 0,8 Prozent gesenkt. Angesichts der sehr niedrigen Zinsen aber immer noch ein gutes Angebot.
Die Festgeldangebote im Überblick
Nun geht es in einem zweiten Schritt noch um die Analyse der gebundenen Sparzinsen. Bezüglich eines Zeitraums von sechs Monaten sei auf die Big-Bank verwiesen. Dem Kunden werden 0,8 Prozent offeriert. Die Mindestanlage liegt bei nur 1000 Euro. Auch die Addiko-Bank lockt mit jenen 0,8 Prozent, allerdings erst ab 5000 Euro. Bei einem Blick auf eine jährliche Laufleistung ist die Credit Agricole aus Frankreich eine nennenswerte Alternative. Sie fordert eine Mindestsumme von 5000 Euro und bietet Laufzeiten zwischen einem und sieben Jahre an. Der Zins liegt bei 1,01 Prozent. Knapp dahinter liegt die Atlantico Europa mit einem Prozent. Auch hier müssen Sie mindestens 5000 Euro einzahlen. Der Vorteil: bei vorzeitiger Kündigung erhält der Anleger den vollen Anlagebetrag, allerdings ohne jegliche Zinsen. Bei einer 24-monatigen Laufzeit finden wir wieder die Atlantico Europa vor. 1,2 Prozent warten hierbei auf den Neukunden. Dahinter folgen Yapi Kredi mit 1,15 Prozent sowie die Credit Agricole mit 1,1 Prozent. Abschließend sei noch auf eine dreijährige Laufzeit verwiesen. Wieder steht die Atlantico Europa ganz oben mit 1,35 Prozent. Hierbei werden übrigens bei mehrjährigen Anlagen die aufgelaufenen Zinsen mitverzinst.
Bezüglich des Tagesgelds ist somit die Addiko Bank zu nennen. Auch wenn der Zins dort niedriger ist, so gilt er wenigstens auch für Bestandskunden. Wollen Sie in Festgeld investieren, so könnte eine einjährige Laufzeit die richtige Balance aus Flexibilität und Rendite bilden.